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Socken-Sammler, Schweißtest und Co.
Schüler beweisen bei „Jugend forscht“-Regionalentscheid Kreativität und Ideenreichtum

jugendforscht

   

Die Kundenhalle der Kreissparkasse als ein buntes Experimentierfeld: Das gibt es nicht alle Tage. 83 Schülerinnen und Schüler präsentierten am Samstagnachmittag beim Regionalwettbewerb„Jugend forscht - Schüler experimentieren“ insgesamt 44 Forschungsarbeiten. Mit Experimentenaus den Bereichen Biologie, Chemie, Technik, Physik und Geo- und Raumwissenschaften beeindruckten sie Jury, Lehrer, Eltern und viele Besucher.

Lebhaft geht es im Kundenbereich des Geldinstituts zu. Vor den Schaltern reihen sich Stand an Stand. Werbemäßig mit Plakaten, Versuchsanordnungen und Anschauungsmaterial herausgeputzt, buhlen die Tüftler um die Aufmerksamkeit der Besucher. Kreativität und Ideenreichtum der Schüler scheinen grenzenlos. Themen wie „Auswirkungen verschiedener Getränke auf die Urinmenge“, „Untersuchung verschiedener Fleischwurstsorten“ oder die Demonstration eines „Programmierbaren Socken-Sammel-Roboters“, sprechen an.

Laura Wenk, Sarah Rutz und Joana Woll aus der elften Jahrgangsstufe des Rittersberggymnasiums haben sich mit dem Roman „Das Parfüm“ nicht nur literarisch auseinandergesetzt. Unter dem Arbeitstitel „Männerschweiß macht Frauen heiß?“ untersuchten sie menschliche Duftstoffe und deren Wirkung. Herausfinden wollten sie, ob sich mittels verschwitzter T-Shirts Rückschlüsse auf Altersgruppen und das Geschlecht von Personen ziehen lassen und ob die Bewertung geschlechtsabhängig ist. Dazu hetzten sie Schüler und Lehrer durch die Sporthalle. Verschwitzte T-Shirts ließen sie von „Riechern“ beurteilen.

„Jeder Mensch besitzt einen individuellen Duft, der durch eine einmalige Pheromonkonstellation erzeugt wird. Der Körpergeruch wirkt je nach Zusammensetzung auf Leute abstoßend oder angenehm“, erläutert Laura. Das Ergebnis des Schnuppertests:Weder konnten die Testpersonen auffällige Unterschiede zwischen verschiedenenAltersgruppen der „Renner“ feststellen, noch fanden sie beider Geruchsbeurteilung geschlechtsspezifische Unterschiede der Schweißproduzentenheraus.

Thomas Becker, Schüler des Burggymnasiums, wollte bestätigt haben, was viele vermuten und intuitiv praktizieren, wenn Petrus wieder einmal die Schleusen öffnet. In der Wettbewerbssparte „Schüler experimentieren“ untersuchte er, ob der Grad der Nässe im Regen von der Geschwindigkeit und vom Einfallswinkel der Tropfen abhängt. Mit einer Versuchsanordnung ausWassertonne, Fahrschiene über einem Wasserbecken, einer Gartenbrause und einem offenen Wägelchen, das unter der aufgedrehten Dusche die „Regentropfen“ auffängt, kommt er nach mehreren Versuchen zum Ergebnis: Je steiler der Einfallswinkel, desto mehr Wasser wird aufgenommen und je schneller man sich durch den Regen bewegt, desto weniger nass wird man. Der Tipp des Siebtklässlers: „Um möglichst trocken zu bleiben, muss man schneller laufen.“ Was ihn an dem Thema gereizt hat? „Eine Vermutung durch physikalische Messungen zu bestätigen.“

Das Thema Doping hat Nils Spang, Max Wellstein und Kai Diemer der neunten Jahrgangsstufe der IntegriertenGesamtschule (IGS) Enkenbach-Alsenborn bewegt. „Da wir wissen, dass Koffein bis zum 1. Januar 2004 zu den Dopingmitteln gehörte und unsere Lehrer in Pausen und Freistunden gerne zu einer Tasse Kaffee greifen, stellten wir uns die Frage, ob unsere Lehrer gedopt sind“, berichtet Nils über den Anlass des Experiments. Kaffeebohnen und gemahlener Kaffee gehören zur Deko ihres Standes, ebenso Messgeräte und Koffein-Moleküle in Form eines Atommodells. „Die blauen Kugeln stehen für Stickstoff, die schwarzen für Kohlenstoff, die roten für Sauerstoff und die weißen für Wasserstoff“, erläutert Max. Gemeinsam machten sich die Jungs über Koffein und dessen Wirkung auf den menschlichen Körper schlau. Kai: „Eine quantitative Bestimmung durch Sublimation erschien uns zu ungenau. Wir entschieden uns, Koffein im Kaffee durch eine Flüssig-Flüssig-Extraktion zu isolieren.“ Ob Lehrer durch häufigen Kaffeegenuss gedopt sind? Das bleibt Geheimnis der Schüler.

Am Stand von Jil Gregorowitsch und Julia Bernhardt hat’s geschneit. Zwischen künstlichen Schneeflocken, die Winter und Kälte symbolisieren, liegen farbige Handwärmer. Die beiden Schülerinnen der IGS Otterberg haben sich für Experimente mit Wärmekissen und deren Inhaltsstoffen interessiert. Sie erprobten, wie sich die beliebten Handwärmer erhitzen lassen und welche chemischen Abläufe dabei entstehen. Wärmekissen wurden aktiviert, aufgeschnitten, deren Inhalt unter die Lupe genommen und Temperaturen gemessen. „Bei der Untersuchung des Inhalts eines Wärmekissens haben wir eine Mischung von 85 Prozent Natriumacetat-Trihydrat und 15 Prozent Wasser ermittelt“, berichten Julia und Jil. Auch haben sie versucht, Wärmekissen selbst herzustellen. „Leider sind die Plastiktüten zu schnell gerissen.“ Auch wenn die Angaben der Bedienungsanleitungen stimmten, hätten Messungen mit dem Temperaturfühler nicht immer die angegebene Gradzahl erreicht, fanden die Mädchen heraus.

(Die Rheinpfalz, 25.2.08)

   

Die Sieger:

„Schüler experimentieren“:

Fachbereich Biologie: 1. Florian Stäbler, Viktoria Kamuf (Heinrich-Heine- Gymnasium, Kaiserslautern) und Elisabeth Wilhelm (Burggymnasium,Kaiserslautern). 2. Jonas Opp, Jonathan Kreilaus, Julian Merkel (Wilhelm-Erb-Gymnasium, Winnweiler).

Fachbereich Chemie: 1. Markus Baldermann, Jana Abt (Wilhelm-Erb-Gymnasium) und Jan-Niklas Wittemann, Martha Kerkewitz (Gymnasium, Nieder-Olm). 2. Jil Gregorowitsch, Julia Bernhardt (IGS Otterberg). 3. Paul Köpke,Michael Schneider, Jonas Jager (IGS, Enkenbach-Alsenborn).

Fachbereich Physik: 1. Johannes Bröhl (Albert-Schweitzer-Gymnasium, Kaiserslautern) und Marcel Lechner und Jan Glensk (Burggymnasium). 2. Thomas Becker (Burggymnasium). 3. Julian Schulzeck, Carsten Dech (IGS Enkenbach-Alsenborn).

Geo- und Raumwissenschaften: 2. Marvin Cretti (Wilhelm-Erb-Gymnasium). 3. Cornelius und Janna Appelmann (Zeppelinschule Speyer) sowie Julian Erbeling und Daniel Korfmann

(Privates Bischöfliches Willigis-Gymnasium, Mainz).

Jugend forscht“:

Fachbereich Chemie: 1. Annelene Klein, Juliane Kilb, Felix Burkhard (Leibniz-Gymnasium, Pirmasens). 2. Benjamin Karer (Hohenstaufen-Gymnasium, Kaiserslautern) und Maria Köller und Judith Schaf (Hugo-Ball-Gymnasium, Pirmasens). 3. Nils Spang, Max Wellstein, Kai Diemer (IGS, Enkenbach-Alsenborn).

Fachbereich Technik: 1. Sebastian Sauer (Gymnasium Birkenfeld). 2.Annika Steiner, Tamara Schweitzer (St. Franziskus-Gymnasium und -Realschule,Kaiserslautern). Fachbereich Biologie: 3. Tamara Lugenbiel (Hofenfels-Gymnasium,Zweibrücken).