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MSS-Leiterin Diana Weber begrüßte die zahlreichen Gäste
   
   
„Ein Traum wird wahr“
   
Feierstunde zur Zeugnisübergabe des Abiturjahrgangs 2010 an der IGS Enkenbach-Alsenborn
   

Im Rahmen einer feierlichen Feierstunde erhielten 28 Mädchen und 32 Jungen des Abiturjahrgangs 2010 ihre Zeugnisse überreicht. Mit dem Stück „Ein Traum wird wahr“ eröffnete das Schulorchester der IGS Enkenbach-Alsenborn die Feierlichkeiten.
Unter den Augen der zahlreich vertretenen Gäste, darunter Bürgermeister Jürgen Wenzel und Landrat Paul Junker, wurden auch die herausragenden Leistungen einzelner Schüler und Schülerinnen mit Buchpreisen gewürdigt. Dazu gehörte neben den Preisen für das beste Abitur in den Fächern Deutsch, Musik, Mathematik und Englisch auch ein Buchpreise für besonderes soziales Engagement, welcher dieses Jahr an eine Schülerin ging, die eine Spendensammlung für die Erdbebenopfer in Haiti mit großem Erfolg organisierte.
Schulleiter Hartwig Pulver betonte in seiner Ansprache die Wichtigkeit einer intensiven Gesprächskultur innerhalb der Schulgemeinde zur Vermeidung von Konflikten und sieht dies als Basis einer erfolgreichen Präventivpädagogik:„Junge Menschen, die sich verstanden fühlen …, zeigen sicher am allerwenigsten Gewaltbereitschaft!“
Darüber hinaus forderte er von den Abiturienten weitere Anstrengungen in Studium und Beruf: „Das Abitur ist kein Freifahrtschein für Aufstieg und Karriere“.
Schulorchester, Schulchor, Lehrerchor, Tänze aus dem Leistungskurs Sport und weitere musikalische Solobeiträge der Abiturienten umrahmten die Feierstunde.

Wir wünschen allen Abiturientinnen und Abiturienten alles Gute und viel Erfolg für die weitere Zukunft!

   

 

   
   
   
   
Schulorchester, Lehrerchor und Eva Thomas mit einer Balletteinlage umrahmten einfühlsam die Feierstunde
   
   
   
   
Julia Bayer blickte in ihrer Abiturrede auf 2½ Jahre Oberstufe zurück
   
   
   
Landrat Paul Junker entwickelte Visionen für den zukünftigen Lebensabschnitt und übergab den Buchpreis des Landkreises für das beste Abitur
   
   
   
Die Preisträger des Abiturjahrgangs 2010 (v.l.n.r): Simone Schmidt (bestes Mathematik-Abitur und Preis des Ministeriums für herausragendes soziales Verhalten), Adina Guttermann (Musik-Preis für besonderes Engagement), Julia Bayer (bestes Abitur mit Note 1,2 und beste fachliche Leistungen in Deutsch, Englisch und Gemeinschaftskunde), Annika Zimmermann (bestes Sportabitur), Philipp Weyrich (Musik-Preis für besonderes Engagement)
   
   
   
Buchpreis für das beste Sportabitur (v.l.n.r): Sportlehrer Jörg Neurohr, Beate Müller (Förderverein IGS), Annika Zimmermann und Schulleiter Hartwig Pulver
   
   
   
Freude über die Auszeichnung des Ministeriums: Beate Müller (Förderverein IGS), Simone Schmidt und Schulleiter H. Pulver
   
   
   
   
Direktor Hartwig Pulver beleuchtete in seiner Ansprache auch die guten Arbeitsmarktchancen für Akademiker:
   

Liebe Abiturientinnen und Abiturienten,
liebe Eltern, Angehörige, Gäste,
Kolleginnen und Kollegen,

„Jedes erreichte Ziel ist ein hervorragender Startplatz für einen Aufbruch zu neuen Ufern“.

So gesehen umschreiben die Worte des österreichischen Lehrers und Dichters Ernst Ferstl sehr treffend Eure derzeitige Situation,
liebe Abiturientinnen und Abiturienten, an der Schnittstelle zu einem neuen, nicht weniger bedeutsamen Lebensabschnitt.

Heute ist ein großer, ein einmaliger Tag für Euch.
Man kann mehrere Studienabschlüsse erzielen, mehrere Diplome erwerben und sich auch mehrere Doktorhüte aufsetzen.
Man kann auch mehrmals heiraten -- aber das Abitur, die Reifeprüfung, bestehen kann man, wenn man nicht gerade Heinz Rühmann in der „Feuerzangenbowle“ ist, nur einmal.

Und darauf, liebe Abiturienten, dürft Ihr stolz sein, auch Eure Eltern und Angehörige, die heute mit Euch feiern werden.
Im Namen der gesamten Schulgemeinde der Integrierten Gesamtschule Enkenbach-Alsenborn möchte ich Euch zum erfolgreichen Abschluss Eurer Schullaufbahn herzlich gratulieren!
[Sie dürfen applaudieren!]

Ich denke, die Freude bei Euren Lehrerinnen und Lehrern, die Euch erfolgreich zum Abitur geführt haben, ist nicht minder groß.

„Damit das Mögliche entsteht, muss immer wieder das Unmögliche versucht werden“,
so formulierte dies einmal Hermann Hesse, „und das jeden Tag“, möchte ich ergänzen.
Dies erfordert ein pädagogisches Engagement und eine Berufsauffassung, die weit über die dienstlichen Obliegenheiten eines Lehrers hinausreichen. Und dafür möchte ich an dieser Stelle meinen Kolleginnen und Kollegen schlicht und einfach  - danke sagen!

Gestatten Sie mir, meine Damen und Herren, einen kurzen Rückblick auf unseren 8. Abiturjahrgang:

Im Jahr 2007 traten 91 Schülerinnen und Schüler an der IGS Enkenbach-Alsenborn an mit dem Ziel, die allgemeine Hochschulreife zu erwerben.
66 Schülerinnen und Schüler erreichten schließlich die Zulassung zur Abiturprüfung, 32 junge Damen und 28 junge Herren dürfen sich freuen, heute das Zeugnis der allgemeinen Hochschulreife entgegenzunehmen.
Mein Kompliment für Euer Durchhaltevermögen!

Stolz sind wir auf alle diejenigen jungen Damen und Herren, die mit Kompetenz und dem notwendigen Ehrgeiz hervorragende Ergebnisse erzielt haben.
So freuen wir uns, dass das beste Abitur mit einer Durchschnittsnote von 1,2 abgelegt wurde, 2 Abiturientinnen schließen mit einer 1 vor dem Komma ab,       Abiturienten erreichten in der mündlichen Prüfung ein sehr gut.  [Applaus!]

Neben den in den Abiturprüfungen nachgewiesenen Fachkompetenzen haben wir auch diesem Abiturjahrgang vielfältige Möglichkeiten eröffnet, fachübergreifende Qualifikationen zu erwerben:
Stellvertretend für viele fachbezogene Projekte möchte ich hier die Ski-Exkursion des LK-Sport erwähnen, die Studienfahrten nach Avignon, die heiß geliebte, sagenumwobene Exkursion der Biologie- und Erdkundekurse in die Wutachschlucht oder das IT-Praktikum, das in Zusammenarbeit mit unseren Partnerfirmen aus der IT-Branche durchgeführt wurde.

 

Sehr erfreut waren wir auch über das Engagement bei außerunterrichtlichen Aktivitäten und Schulveranstaltungen.

Blickt man auf die fachlichen Einzelleistungen dieses Abiturjahrgangs zurück, so erkennen wir doch bei manchen unter Euch noch Optimierungspotenzial, oder anders ausgedrückt: Wir hätten erwartet, dass der Eine oder Andere gerade in den letzten Monaten, noch einmal richtig Gas gibt, um so zur Ergebnisverbesserung beizutragen.
Allein der Wille war manchmal zu wenig!

Ich hoffe, dass durch diese Erfahrung eine wichtige Erkenntnis verbleibt, die man vielleicht mit einer fernöstlichen Weisheit auf den kleinsten Nenner bringen kann:

„Glück hilft nur manchmal - Arbeit immer!“

Schaut nicht so betroffen, jetzt kommen auch noch ein paar Streicheleinheiten.

So habe ich, liebe Abiturienten, die Kommunikation mit Euch geschätzt, die immer von einer menschlich sehr angenehmen Art und Weise geprägt war.
Ich weiß, dass Ihr Festen und Feiern - vorsichtig formuliert - nicht abgeneigt seid, dass Ihr Projekte und Vorhaben zur Einmaligkeit erheben könnt, dass Ihr aber auch Grenzen anerkennt: So konnten schließlich die Abi-Streiche in der vergangenen Woche, deren Rahmenbedingungen mit mir abgesprochen waren, zu einem lustigen Erlebnis für alle Beteiligten werden.

Meine Damen und Herren,
diese Blitzlichter aus einem Abiturjahrgang sind genau genommen Elemente eines umfassenden Panoramabildes einer Schulkultur, die zu den Leitlinien der Integrierten Gesamtschule Enkenbach-Alsenborn gehört.

Hierzu gehören tagtäglich Gespräche innerhalb der Schulgemeinde, mit Schülerinnen und Schülern, mit Eltern, mit Mitarbeitern, aber auch unter Kolleginnen und Kollegen mit dem angestrebten Ziel, Verständnis für den Mitmenschen zu signalisieren, Konflikte, die nun mal in einer solchen Gemeinschaft entstehen, erst gar nicht eskalieren zu lassen, um so zu einer gewissen Arbeits- oder Schulzufriedenheit beizutragen.

Hierzu gehört selbstverständlich auch ein unter pädagogischen Gesichtspunkten gestaltetes Umfeld.
Die baulichen Maßnahmen der letzten 15 Jahre haben in hervorragender Weise diesem Anliegen Rechnung getragen.
Im Namen der Schulgemeinde der Integrierten Gesamtschule Enkenbach-Alsenborn bedanke ich mich bei den politisch Verantwortlichen in Verbandsgemeinde und Kreis für die dafür bereitgestellten Finanzmittel sowie beim Land Rheinland-Pfalz für die erteilten Zuschüsse zu zahlreichen Bauprojekten diese Schule.

Seien Sie versichert, wir wissen diese Unterstützung gerade in Zeiten immer knapper werdender kommunaler Finanzressourcen zu würdigen.

Das letzte, aber nicht weniger wichtige Projekt, die Sanierung und pädagogische Ausgestaltung unseres Schulhofes steht in diesem Jahr mit dem dritten und letzten Bauabschnitt vor der Vollendung.
Ich bitte deswegen unseren Landrat Paul Junker um seine Unterstützung bei der Beratung im Kreistag, wenn die im Haushaltsplan eingestellten Mittel für die Ausschreibung des 3.Bauabschnittes freigeben werden sollen.

Meine Damen und Herren,
wir sind uns aber auch bewusst, dass die Bemühungen zur Pflege eines guten Schulklimas dort ihre Grenzen haben, wo junge Menschen, die am Rande einer Gemeinschaft stehen, sehr schnell zum Außenseiter werden.

Dies frühzeitig zu erkennen und aufzufangen gehört heute, meine Damen und Herren, zu den Kernanliegen einer Präventivpädagogik.
Junge Menschen, die sich verstanden fühlen, ernst genommen in ihrer Individualität und Persönlichkeit, die das Bewusstsein haben, gerecht beurteilt und behandelt zu werden, zeigen sicher am allerwenigsten Gewaltbereitschaft.
Gerade die aktuellen Diskussionen der letzten Wochen um Gewalt und Missbrauch bringen Schule - abseits der dauerhaften Bildungsdebatten - wieder in den Focus unserer Gesellschaft und zeigen, dass gute Schule mehr als gute Wissensvermittlung ist.

Unser Bundespräsident Horst Köhler forderte am 18. Februar dieses Jahres bei einem Besuch in Trier eine neue
„Kultur der Aufmerksamkeit“
und konkretisierte diese Forderung in seiner Gedenkrede für die Opfer von Winnenden am 11. März 2010 wie folgt:

„Das Wichtigste ist: Wir können alle lernen, gut miteinander umzugehen. Wir können darauf achten, dass niemand abseits bleibt. Wir können mehr Anteil nehmen aneinander, statt achtlos vorüberzugehen. Alle Menschen brauchen Zuwendung, Anerkennung und ein Gefühl der Zugehörigkeit.“

Diese Forderung unseres Bundespräsidenten kann ich von ganzem Herzen unterstützen.

Und nun wieder zurück zu Euch,
liebe Abiturienten,
zurück zu Euren persönlichen Perspektiven.

 

Heute bekommt ihr Euer Reifezeugnis.
Mit diesem Dokument haltet Ihr den Schlüssel für Eure berufliche Zukunft in den Händen.
Dieses Dokument ist sozusagen ein Gutschein und es gilt jetzt, ihn richtig einzulösen.

Aber, - das Abitur ist kein Freifahrtschein für Aufstieg und Karriere.
Weitere intensive Anstrengungen sind nötig, um die neuen Anforderungen in Ausbildung und Beruf zu meistern.
Der Sozialpolitiker Heiner Geißler sagte einmal sehr treffend in salopper Weise:

„Wer sich auf seinen Lorbeeren ausruht, trägt sie an der falschen Körperstelle!“
Ich wünsche Euch auf jeden Fall die richtige Körperstelle!

Liebe Abiturienten,
mit den an unserer Schule erworbenen fachlichen personalen und sozialen Kompetenzen könnt Ihr Euch den neuen Herausforderungen stellen, - und-- die Arbeitsplatzchancen in den Akademikerberufen stehen trotz Wirtschafts- und Finanzmarktkrise weiterhin sehr gut.

„Akademiker haben im Vergleich mit Abstand die niedrigsten Arbeitslosenquoten“,
so die aktuelle Aussage des Instituts für Arbeitsmarkt- und Berufsforschung - IAB -.

Diese Feststellung wird auch in Zukunft Bestand haben, dafür sorgt der weiterhin erkennbare Strukturwandel hin zu einer Dienstleistungs‑, Wissens- und Informationsgesellschaft.
Vor allem Softwarehäuser, Hardwareberatung, Forschung und Entwicklung, Steuer- und Unternehmensberatung, Ingenieurbüros und Werbeagenturen werden mehr qualifiziertes Personal brauchen.

Die Ergebnisse einer Qualifikations- und Berufsfeldprojektion, die Mitte des Jahres 2010 veröffentlicht wird, weisen eine positive Entwicklung für die so genannten MINT-Berufe aus;
erfasst sind hier etwa Ingenieure, Naturwissenschaftler, verschiedene IT-Berufe, BWL-Absolventen und Juristen.
Die hervorragenden Arbeitsmarktchancen sind aber nicht der einzige Grund, der für ein Studium spricht:
Nach einer aktuellen Studie der Hochschul-Informations-System GmbH (HIS) ,mit dem Arbeitstitel „Aufgestiegen und erfolgreich“ arbeiten 10 Jahre nach ihrem Examen die meisten Akademiker in für sie angemessenen Berufen mit hoher beruflicher Zufriedenheit.

Dennoch- es macht keinen Sinn, sich ausschließlich von irgendwelchen Arbeitsmarktprognosen leiten zu lassen.
Ralf Beckmann von der Bundesanstalt für Arbeit sagt hierzu:

„Es ist wichtig, dass junge Menschen ihre Interessen und Fähigkeiten bei der Berufs- und Studienwahl in den Vordergrund stellen!“

Wichtig ist auch die Erkenntnis, dass die Menschen in Zukunft viel mehr Berufe im Laufe ihres Lebens ausüben werden, großes Stichwort: Flexibilität.

Der Trend- und Zukunftsforscher Matthias Horx sieht dabei ein, zwei Tätigkeiten, - auch Leidenschaften-, die der Mensch sehr gut kann und darüber hinaus besondere Fähigkeiten, die sogenannten „Soft Kills“, wie Teamfähigkeit, Lernfähigkeit und Neugier.

Die Arbeit der Zukunft verläuft generell in Teams, die immer wieder neu zusammengesetzt, in einer Mischform abläuft:
Zwei Tage zu Hause, zwei Tage unterwegs und zwei Tage im Büro; das macht zusammen sechs Tage.
Wir werden also in Zukunft auch mehr arbeiten, aber a-rhythmischer, Freizeit und Arbeit wird nicht mehr eindeutig trennbar sein.
Arbeit wird damit allgegenwärtig - und dies erfordert neue Kulturtechniken der Lebensbalance.
Soweit die Zukunftsforscher zur Trendwende auf dem Arbeitsmarkt!
Sind das nicht rosige Aussichten?, liebe Abiturienten!

Sicher erwartet heute niemand von Euch hierzu eine Einschätzung, doch die Beschäftigung mit diesen Entwicklungen wird auch Euren beruflichen Werdegang bestimmen.
Ich denke, mit diesen Erkenntnissen vor Augen und der fachlichen und personalen Qualifikation als Reifezeugnis in der Tasche, könnt Ihr Eurer weiteren beruflichen Zukunft optimistisch entgegensehen.

Für diesen neuen Lebensabschnitt möchte ich Euch Mut machen und an Eure Willenskraft appellieren.
Oder mit den Worten unserer so erfolgreichen Tennisspielerin Steffi Graf ausgedrückt:
„Jedes Problem, das man bewältigt, bringt einen in der Zukunft weiter. Und es gibt auch neue Kraft!“

Lasst Euch auch in Zukunft von kleinen Rückschlägen nicht entmutigen, junge Menschen sind gefragt mit einer selbstbewussten Einstellung, nach der Devise „Das pack ich an“, oder „Das Ziel erreiche ich“, oder „Da muss ich durch!“

Liebe Abiturienten,
ich wünsche Euch Mut, Kraft und Energie für Euer weiteres Leben und viel Erfolg, wenn es darum geht, die anstehenden Aufgaben anzupacken und zu lösen.
Alles Gute und viel Erfolg für Euch alle!

Ich bedanke mich für die freundliche Aufmerksamkeit und Ihr geduldiges Zuhören.